Weiherlandschaft Moos Müswangen
Zweifellos sind diese Weiher ein weiteres Kleinod von Müswangen und einen Spaziergang wert. Sie bewegen sich hier in einer Naturzone und es wird darum gebeten die Wege nicht zu verlassen und von Frühling bis Herbst Hunde anzuleinen.
Im Sommer 2004 wurden hier, am Rande des Müswangener Mooses, auf einer Fläche von 85 Aaren fünf Weiher ausgehoben. Ferner wurden alte Bachläufe renaturiert, Wege gebaut, Hecken und Bäume gepflanzt und artenreiche Wiesen angesät. So entstand ein attraktiver Lebensraum, in dem sich Frösche, Vögel, Insekten und auch Menschen wohl fühlen. Die bei der Renaturierung ausgegrabenen und wiederverwendeten „Baumrugel“ und „Chänel“ sind Zeugen aus dieser vergangenen Epochen unserer Zeit. Zwei Jahre nach der Ansaat stellte man fest, dass sich in einer feuchten Wiesenfläche eine grössere Population des seltenen Lungenenzians (Gentiana pneumonanthe) etabliert hatten. Eine sehr erfreuliche Entwicklung die niemand erwartet hatte.
Geschichte im 20 Jahrhundert:
Vor vielen Jahrzehnten existierte hier ein Sagiweiher der wie der Namen vermuten lässt als Speicher für Sägen und Mühlen diente. Allerdings wurde hier um 1920 - 1950 Torf abgebaut und dessen Spiegel deshalb auf 1 Meter abgesenkt. Anfangs 1950 wurde der Teich schlussentlich komplett zugeschüttet, die gesammte Fläche entwässert und landwirtschaftlich genutzt.


1986 wurden die ersten Vorstösse dokumentiert um den Sagiweiher als Retention für den Dorfbach und als Speicher für die Feuerwehr wieder auszugraben. Leider waren zu der Zeit die Landwirte noch nicht bereit dazu.
Hinter dem Renaturierungsprojekt 2004 stehen Kanton und Gemeinde und vor allem aber der Landwirt Ruedi Aeschlimann, der mit seiner grossen Initiative das Projekt ermöglicht und vorangetrieben hat. Zu seiner Ehren steht eine Bank da die zum verweilen und geniessen einlädt.
Prähist. Siedlungsplatz Müswangen Flächsmatt
In den vergangen Jahren brachten diverse Begehungen auf dem Müswanger Moos zahlreiche Silexartefakte (Silex = Feuerstein, Hornstein; Artefakte sind durch menschliche oder technische Einwirkung entstandene Produkte oder Phänomene) zum Vorschein. Im Bereich der Flächsmatt konnten insgesamt fünf verschiedene Fundorte gefasst werden, die in das frühe Mesolithikum (ca. 9250 – 6700 v. Chr.) zurückreichen. Man kann davon ausgehen, dass die Menschen in prähistorischer Zeit ihre Lagerstätten und Siedlungsplätze um den heute verlandeten Flachsee hatten. Die Menschen zogen Ende der Eiszeit als Nomanden durch die Gegend und siedelten jeweils eine Zeitlang an den von ihnen bevorzugten Plätzen. Es ist anzunehmen, dass die Fläche des Lindenbergs einer der ersten eisfreien Plätze waren. Aufgrund der grossen Funddichte in dem Gebiet wurde diese Fundstelle ab dem 01.02.2015 neu in das kantonale Fundstellen-inventar aufgenommen.
Wegbeschreibung:
Vom Dorfparkplatz aus Richtung Süden und jeweils vor den beiden Wegkreuzen immer links abbiegen. Es ist auch möglich vom Hämiker-Berg aus den Platz zu erreichen.


